Die Vision von HPE
Die Menschen Haitis befreien sich aus der Ohnmacht der Abhängigkeit von fremder Hilfe,
vertrauen auf ihre eigenen Fähigkeiten und ergreifen die Initiative für eine bessere Zukunft ihres Landes
HPE in Haiti ist bereits seit 2004 als „Groupe de Solidarité avec le Aquinois (GSA)" und seit 2010 unter dem Namen "Haiti Projet Education (HPE)" im Süden des Landes in der Stadt Aquin und den umliegenden zehn Gemeinden als uneigennützige ONG aktiv. Wir sind davon überzeugt, dass die regionale Entwicklung über die Zukunft Haitis entscheiden wird und entwickeln auf der Grundlage eines partizipativen Ansatzes im Arrondissement Aquin ein Netzwerk gegenseitiger Hilfe und Solidarität. Wir fördern die Bevölkerung und insbesondere die Jugendlichen darin, ihre Potentiale zu erkennen und zu entwickeln und ihre Fähigkeiten für sich und andere einzusetzen. Wir schaffen Orte für Kinder und Jugendliche, an denen sie sich gut aufgehoben fühlen und in ihrer Entwicklung begleitet und gefördert werden können. Dabei verbessern wir durch gemeinsame Projekte und Austausch das gegenseitige Verständnis und den Respekt zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung.
Die Mission von HPE
HPE stärkt und unterstützt im Arrondissement Aquin im Departement Sud von Haiti die Initiativen
von Menschen und Gruppen und fördert ihre Solidarität untereinander, um die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern
Zu Beginn stand die konkrete Einzelfallhilfe für Menschen im Arrondissement Aquin:
Private Spender übernahmen seit 2004 Patenschaften für 20 Schulkinder und bezahlten ihr Schulgeld. Eine Fußballmannschaft wurde mit Sportutensilien ausgestattet und eine siebenköpfige Familie erhielt Ersatz für ihr vom Orkan zerstörtes Haus.
2008 organisierte HPE zum ersten Mal ein „Forum der Jugend“, das in dieser Form in Haiti einmalig ist. 150 Jugendliche aus der ganzen Region trafen sich drei Tage lang auf einem Schulgelände in Aquin, um sich im Plenum und in Arbeitsgruppen intensiv auszutauschen und gemeinsam Projektideen zu entwickeln. Danach gründeten einige Jugendliche eine Arbeitsgruppe mit Bauern aus der Gemeinde Brodequin. Gemeinsam überlegten sie, welche Potentiale vor Ort vorhanden sind. Sie entschieden sich für den Bau einer Bäckerei, die die ökonomische Infrastruktur verbessert und die lokale Produktion von Cassave, einem traditionellen haitianischen Brot aus Maniok wiederaufleben lässt.
Das Logo von HPE
Während des Befreiungskrieges in Santo Domingo, verwendeten die Sklaven den "Lambi", eine Muschel, in die sie bließen um Geräusche zu erzeugen, als Signal, sich zu versammeln. HPE benutzt den Lambi als Symbol für den Ruf in Solidarität zusammenzukommen.
2010 fand das zweite „Forum der Jugend“ zu den Themen „Jugend, bürgerliches Engagement und Leadership“ statt. Aus sechs Gemeinden nahmen über 200 Jugendliche teil. Daraus entstand ein Netzwerk, mit dessen Hilfe HPE im Arrondissement Aquin mehrere Versammlungen und Workshops zu den Themen Gesundheitsvorsorge, Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Menschenrechte organisieren konnte. Mit diesem Netzwerk konnte HPE ebenfalls eine breite Aufklärungskampagne gegen die Ausbreitung der Cholera in der Region mobilisieren.
Seit 2011 bietet HPE immer wieder Musikunterricht an, um kreative und soziale Kompetenzen und Prozesse zu fördern. Derzeit lernen ca. 120 Kinder und Jugendliche Instrumente spielen, singen im Chor und präsentieren in gemeinsamen Konzerten ihre musikalischen Fortschritte. Dabei ist die Freude groß, ihr Selbstwertgefühl und ihre Fähigkeiten werden gestärkt und ihre sozialen Kompetenzen erweitert. Aus diesen Treffen sind bereits Räume der Begegnung und des Austausches entstanden. Den Kindern und Jugendlichen eröffnen sich Möglichkeiten, neben der Musik auch an anderen kulturellen Aktivitäten wie Tanz und Drachenbau teilzunehmen.
2013 hat HPE gemeinsam mit Basisgruppen aus den Gemeinden ein Strategie-Seminar durchgeführt, um die eigene Infrastruktur zu stärken und einen längerfristigen Arbeitsplan zu entwickeln.
Weitere Informationen und Berichte:
- Das lange Warten auf ein Lebenszeichen [pdf]
Bericht aus der Stuttgarter Zeitung vom 20.01.2010